Das Auseinanderklaffen ist nach derzeitigem Kenntnisstand auf Unterschiede im Immunsystem von Frauen und Männern zurückzuführen und nicht auf Vorerkrankungen. In der Fachliteratur wird daher diskutiert, innerhalb einer Alterskohorte präferentiell Männer zu impfen. Ginge es bei der Zuteilung des Impfstoffs ausschließlich um die Vermeidung von Todesfällen oder schweren Verläufen, ergäbe sich die Priorisierung von Männern innerhalb einer Alterskohorte unmittelbar aus diesen Daten. Haben diese Erwägungen Eingang in das Positionspapier der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Ständigen Impfkommission (STIKO), des Deutschen Ethikrats und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gefunden? Erkennbar jedenfalls nicht und es stellt sich die Frage, ob dabei politische Erwägungen und nicht medizinische Aspekte ausschlaggebend waren.